Klima schützen, grüner tanken

Über die Chance, mit dem Verbrennungsmotor einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

One MAHLE: Ein konzernübergreifendes und interdisziplinäres Expertenteam hat den Einfluss synthetischer Kraftstoffe auf gängige MAHLE Filtermedien und Motorkomponenten getestet. Das Ergebnis: MAHLE ist E-Fuel-ready! Im Bild v.l.n.r.: André Marhofer, Cornelius Dosch, Dr. Peter Wieske, Michael Dohms und Tobias Neubrand.

Ein gelber Zettel mit der Frage „E-Fuel?“ liegt auf dem Schreibtisch von Cornelius Dosch, Fahrzeugtechnik-Ingenieur, als er 2017 seine Arbeit bei MAHLE in der Vorausentwicklung aufnimmt. Jetzt ist aus der Frage eine starke Antwort geworden: MAHLEs Komponenten sind „E-Fuel-ready“. Eine kleine Botschaft mit großer Wirkung. E‑Fuels – also synthetisch hergestellte Kraftstoffe – werden konventionellen Kraftstoffen beigemischt und führen zur CO2-Einsparung.

Und zwar in der Bestandsflotte. Also genau dort, wo es derzeit drauf ankommt: im Großteil der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, der heute und auch noch morgen auf den Straßen fährt. Aber wie kann der Verbrennungsmotor mit E‑Fuels schon heute noch umweltfreundlicher werden? Und welches Potenzial steckt in diesen Kraftstoffen für die Zukunft? Um die Antworten zu finden, hat sich ein konzernübergreifendes und interdisziplinäres Team von MAHLE auf den Weg gemacht. Ein Blick auf die wichtigsten Erkenntnisse.

Der E‑Fuel-Kreislauf

Nahezu CO2-Neutral

Synthetische Kraftstoffe können den Verbrennungsmotor nahezu CO2-neutral machen und einen großen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung leisten. Dafür braucht es einen perfekten Kreislauf.

  • 1 SCHRITT
    Mit Strom aus erneuerbaren Energien wird in einem elektrolytischen Verfahren Wasserstoff gewonnen.
  • 2 SCHRITT
    Der Wasserstoff wird mit CO2, z. B. aus der Zementindustrie, später aus der Atmosphäre, in synthetischen, flüssigen Treibstoff umgewandelt.
  • 3 SCHRITT
    Das beim Fahren entstehende CO2 entspricht der Menge an CO2 die vorher bei der Herstellung aus der Atmosphäre gebunden wurde.

E‑Fuels sind der größte Hebel, um auch in der Bestandsflotte CO2 einzusparen. Sie stellen damit eine wichtige Ergänzung zur E‑Mobilität dar, um die CO2-Ziele innerhalb des Verkehrssektors zu erreichen.

DR. PETER WIESKE, MAHLE Vorausentwicklung Stuttgart, Deutschland

Neuer Fokus

Sind Autos mit Verbrennungsmotor automatisch nicht mehr zeitgemäß? Ist elektrisches Fahren automatisch besser und sauberer? Wie sieht es mit dem CO2-Footprint aus – mit Blick auf den Lebenszyklus des Fahrzeugs? Viele Fragen; sie sorgfältig zu beantworten führt in eine hohe technische Komplexität.

Tatsache ist: Die Diskussion um den richtigen Antrieb hat in den vergangenen Jahren zu einer Verunsicherung vor allem bei den Verbrauchern geführt. Fest steht zudem: Der Anteil von E‑Fahrzeugen in vielen Regionen der Welt wird stetig ansteigen. Gleichzeitig werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weiterhin für viele Anwendungen die richtige Wahl sein und viele Menschen, Güter und Waren zuverlässig, effizient und sauber ans Ziel bringen.

Ob konventionelle oder alternative Antriebe – MAHLE widmet sich beiden gleichermaßen.

Dabei verfährt das Unternehmen seit nunmehr 100 Jahren nach einer einfachen Maxime: für komplexe Fragen keine vorschnellen Antworten geben, nicht das scheinbar Offensichtliche übereilt annehmen, sondern den Dingen auf den Grund gehen und die Themen systemisch betrachten. Denn nur mit einem technologieoffenen Ansatz, der auf wissenschaftlichen Fakten basiert, lassen sich alle Möglichkeiten ausschöpfen, Emissionen im Straßenverkehr effektiv zu senken. Heute gilt diese Philosophie mehr denn je. So ist MAHLE weiterhin auch vom Potenzial der Verbrennungsmotoren überzeugt und schöpft dieses Potenzial auch in Zukunft weiter aus. Dabei schauen die Entwickler nicht nur auf den Auspuff, sondern setzen den Fokus bereits viel früher. Dazu hat ein bereichsübergreifendes Team bei MAHLE den Einfluss synthetischer Kraftstoffe auf gängige MAHLE Filtermedien und Motorenkomponenten getestet. Einerseits auf dem Motorenprüfstand. Andererseits im Feld, also direkt auf der Straße und in Zusammenarbeit mit einem deutschen Automobilhersteller im Premiumsegment. Die Resultate sind vielversprechend: Denn die getesteten Motorkomponenten und Filtermedien arbeiten unter Beimischung bestimmter E‑Fuels so effizient und so effektiv wie mit rein konventionellen Kraftstoffen. Einzig auf die richtige Mischung kommt es an. Das ist eine gute Nachricht für das Klima, für alle Autofahrer und den Automobilstandort Deutschland.

Synthetischer Kraftstoff vs. fossiler Kraftstoff

Ergänzung zur Elektrifizierung

Mithilfe von E‑Fuels aus erneuerbaren Energien kann die Geschwindigkeit, mit der der Verkehrssektor defossilisiert wird, in Ergänzung zur Elektrifizierung verdoppelt werden.

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100% fossil fuel:

336 g CO2 / kWh‍th (kilowatt hour thermal energy)

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100% synthetic fuel:

75 g CO2 / kWh‍th (kilowatt hour thermal energy)

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E‑Fuels sind ideal dafür geeignet, rohölbasierte Produkte zu ersetzen. Kurz- und mittelfristig in der Automobilindustrie, langfristig auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel im Chemiesektor.

CORNELIUS DOSCH, MAHLE Vorausentwicklung, Stuttgart

Neue Kraftstoffe

Der große Teil der bestehenden Fahrzeugflotte auf den Straßen fährt heute mit fossilen Kraftstoffen – rohölbasierte Produkte, aus der Erde gefördert. Synthetische Kraftstoffe bauen auf folgender Idee auf: Aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Sonnenenergie wird aus Wasser zunächst Wasserstoff produziert – und anschließend mit CO2 in synthetischen, flüssigen Treibstoff verwandelt. Die dabei gebundene Menge an CO2 entspricht der Menge, die das Fahrzeug bei der Verbrennung mit diesem Kraftstoff emittiert. Durch diesen Kreislauf wird das E‑Fuel CO2-neutral.

Die gute Nachricht für den Autofahrer: MAHLE ist E-Fuel-ready.

Dabei gibt es viele unterschiedliche Arten von alternativen Kraftstoffen aus regenerativen Quellen, und grundsätzlich bieten sie ein hohes Potenzial zur Senkung von CO2-Emissionen. Unkritisch ist aus Sicht von MAHLE die erste Generation von E‑Fuels, bei der von einer Normkonformität entsprechend den heutigen Kraftstoffen auszugehen ist. Zwei vielversprechende mögliche E‑Fuels der zweiten Generation, die MAHLE getestet hat, sind Oxymethylenether (OME) für Dieselkraftstoffe und Dimethylcarbonat (DMC) als Beimischung zu Ottokraftstoffen. Das MAHLE Team hat dabei untersucht, wie effektiv und beständig die Komponenten und Materialien noch arbeiten, wenn diese E‑Fuels den konventionellen Kraftstoffen beigemischt werden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: MAHLE Motorkomponenten und Filter funktionieren auch dann noch einwandfrei, wenn bis zu 20 Prozent der getesteten synthetischen Kraftstoffe mit herkömmlichem Kraftstoff gemischt werden. Damit ist technisch heute schon mehr möglich, als es die Kraftstoffnorm zulässt. Die gute Nachricht für den Autofahrer: MAHLE ist E-Fuel-ready.

Bereithalten

Mit seinen Tests hat MAHLE gezeigt, dass E‑Fuels eine starke Ergänzung zur E‑Mobilität und ein weiterer Meilenstein für eine umweltfreundlichere Mobilität für alle sind.

Doch bis Autofahrer diese neuen Kraftstoffe an den Tankstellen kaufen können, wird noch einige Zeit vergehen. Denn eine Vielzahl an Themen muss hier berücksichtigt werden, wie etwa Wirtschaftlichkeitsaspekte, Investitionen in Produktionsanlagen, Regulierung der Kraftstoffnormen oder CO2-Gesetzgebungen. Bis es so weit ist, fokussiert sich MAHLE auf seine Stärken: mit Know-how, Ingenieurskunst, Beharrlichkeit und Geduld kontinuierlich seine Produkte weiter zu optimieren. MAHLE hat aufgezeigt: Dank E‑Fuels sind Potenziale da – für eine weitere Optimierung des Verbrennungsmotors und damit für die weitere Senkung von CO2-Emissionen im Straßenverkehr. Höchste Zeit, sie zu heben! MAHLE hat hier – einmal mehr – vorgelegt. Jetzt müssen die anderen mitziehen.

MAHLE ist weiterhin vom Potenzial der Verbrennungsmotoren überzeugt und schöpft dieses Potenzial auch in Zukunft weiter aus.